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Montag, 16. Juli 2012

Kornmühlen
Von klausor, 12:02

Die Kornmühle ist ein wichtiger Bestandteil der Müllerei und dient zur Vermahlung von Getreide zu Mehl. Schon vor circa 30.000 Jahren erkannte man das Potential der Kornmühlen: Funde belegen, dass zu dieser Zeit schon Mühlensteine existierten. Im alten Rom wurden die Mühlen dann mit Wasserrädern angetrieben und heutzutage arbeiten sie mithilfe von automatisierter Technik. Heute wäre eine manuelle Bedienung von Kornmühlen praktisch unmöglich. Der Bedarf von Mehlprodukten bei den Deutschen liegt jährlich bei circa 6,2 Millionen Tonnen, zuzüglich des Bedarfs der Futtermittelindustrie von ungefähr 1,5 Millionen Tonnen. Für diese Mengen sind aktuell etwa 270 Getreidemühlen zuständig, die das Korn nach der Ernte verarbeiten. Die Vermahlung von Getreide zu Mehl ist ein langwieriger Prozess mit einem Fokus auf maximale Hygiene. Das frisch geerntete Korn wird zuerst gründlich gereinigt, um es von Insekten und Schmutz zu befreien und Schäden an der Mühle vorzubeugen. Hierbei wird in die Vor-, Schwarz- und Weißreinigung differenziert. Um eine möglichst einwandfreie und komplikationslose Weiterverarbeitung der Getreidekörner zu garantieren, wird das Korn benetzt. Hierbei wird das Getreide befeuchtet und ruht danach zwischen 8 und 16 Stunden, um einen einheitlichen Feuchtigkeitswert von circa 17% zu erzielen; diese Ruhephase wird Abstehen genannt. Danach beginnt die Phase der Vermahlung. Das Korn wird in sogenannten Walzstühlen mit jeweils 4 oder 8 Walzen gemahlen. Dadurch werden die Körner in unterschiedliche Größen aufgebrochen und im Anschluss nach Größe sortiert. Dieser Prozess nennt sich Passage und wird so oft wiederholt, bis das Getreide einheitlich fein und ohne Kleie-Anteile zu Mehl gemahlen wurde. Die Passagen sind in jeweils in Schrot-, Auflösungs- und Mahlpassagen zu differenzieren. Beim Mahlen selbst entstehen Zwischen- und Endprodukte wie z.B. Schrot, Grieß und Graupen. Da diese Produkte auch verkauft werden können oder zu Futtermitteln weiterverarbeitet werden, gibt es praktisch keine Abfälle in diesem Sektor.

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